top of page

Die Highlands Railway

  • Autorenbild: Juan Francisco Rodas
    Juan Francisco Rodas
  • 9. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit
Die Eisenbahnstrecke war 44 Kilometer lang und stellte eine beispiellose technologische Herausforderung dar. Der elektrische Zug war leider nur drei Jahre lang im Einsatz.
Das Highland Railway Song in Marimba: https://youtu.be/Cxzta17Vof4?si=WQvl0DG2Ej6TPXM6


Dieses Dokument zeichnet die Geschichte der Ferrocarril de los Altos nach, eines ehrgeizigen Eisenbahnprojekts in Guatemala, das das westliche Hochland mit der Pazifikküste verbinden sollte. Von ihrer Konzeption im späten 19. Jahrhundert bis zu ihrem abrupten Ende in den 1930er Jahren werden wir die wichtigsten Meilensteine, technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen sowie die politischen Persönlichkeiten untersuchen, die das Schicksal dieser Eisenbahnlinie prägten, die trotz ihrer kurzen Lebensdauer unauslöschliche Spuren im kollektiven Gedächtnis der Region hinterließ.
ree

Zeitleiste der Highlands Railway:


  • 1881: Präsident Justo Rufino Barrios erklärt seine Absicht, die Eisenbahn zu bauen. Er sieht darin eine wichtige Verbindung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Diese Erklärung markiert den Beginn einer Vision, deren Verwirklichung Jahrzehnte dauern und auf dem Weg dorthin zahlreiche Hindernisse überwinden muss.


  • 1891: Das Gebiet für den Eisenbahnbau wird vermessen. Diese Inspektionsphase war entscheidend, um die Realisierbarkeit des Projekts zu beurteilen und die topografischen und logistischen Herausforderungen zu identifizieren, die der Bau einer Eisenbahnlinie in solch unwegsamem Gelände mit sich bringen würde.


  • 1896: Das Eisenbahnprojekt wird wiederbelebt. Nach einer Zeit der Inaktivität wird das Projekt wiederbelebt, angetrieben von der Notwendigkeit, die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern und den Handel in der Region zu fördern.


  • 25. Februar 1899: Der erste Vertrag für den Bau der Los Altos-Eisenbahn wird zwischen den Regierungen von Manuel Estrada Cabrera und Juan Luis Buerón unterzeichnet. Dieser Vertrag stellt einen bedeutenden Schritt zur Realisierung des Projekts dar und schafft die rechtlichen und finanziellen Grundlagen für seine Ausführung.


  • 21. November 1910: Die Krupp-Gesellschaft beginnt mit den Bauarbeiten in Quetzaltenango. Die Beteiligung des renommierten deutschen Unternehmens Krupp, bekannt für seine Ingenieur- und Baukompetenz, stärkte das Vertrauen in die Fähigkeit, ein Projekt dieser Größenordnung zu realisieren.


  • 15. März 1911: Die Krupp-Gesellschaft beginnt mit den Bauarbeiten in San Felipe. Der gleichzeitige Bau von zwei strategischen Punkten, Quetzaltenango und San Felipe, sollte den Projektfortschritt beschleunigen und geografische Herausforderungen meistern.


  • 1914: Die Bauarbeiten werden aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen des Ersten Weltkriegs ausgesetzt. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte verheerende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und beeinträchtigte die Verfügbarkeit von Ressourcen und die Möglichkeit, das Eisenbahnprojekt fortzusetzen.


  • 1920: Präsident Carlos Herrera führt eine Steuer auf alkoholische Getränke ein, um die Fortsetzung des Projekts zu finanzieren. Angesichts der Notwendigkeit, alternative Finanzierungsquellen zu finden, griff die Regierung auf die Einführung einer spezifischen Steuer zurück und demonstrierte damit ihr Engagement, das Projekt trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten fortzusetzen.


  • 25. September 1924: Präsident José María Orellana unterzeichnet einen Vertrag mit der deutschen Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) zur Fertigstellung des Projekts. Die Vertragsunterzeichnung mit der AEG, einem weiteren renommierten deutschen Unternehmen, gab dem Projekt neuen Schwung und sicherte das für seine Fertigstellung erforderliche Fachwissen und die Ressourcen.


  • 1925: Orellana besucht den Bau des Wasserkraftwerks Santa María, das für den Antrieb des Zuges unerlässlich ist. Der Bau des Wasserkraftwerks Santa María war ein entscheidender Bestandteil des Projekts, da es die für den Betrieb der elektrischen Eisenbahn notwendige Energie liefern sollte und für seine Zeit eine innovative Vision darstellte.


  • 1926: José María Orellana stirbt; sein Nachfolger Lázaro Chacón führt den Plan fort. Die Fortführung des Projekts nach Orellanas Tod, dank des Engagements seines Nachfolgers Lázaro Chacón, verdeutlichte die Bedeutung der Eisenbahn als Entwicklungsmotor der Region.


  • 22. August 1927: Chacón nimmt an der Einweihung des Kraftwerks und der Ankunft der ersten Lokomotive am Bahnhof Santa María de Jesús teil. Die Einweihung des Kraftwerks und die Ankunft der ersten Lokomotive waren große Feierlichkeiten und symbolisierten den Fortschritt und die Hoffnung, die die Eisenbahn für die Gemeinde bedeutete.


  • 30. März 1930: Die Eisenbahn wird eingeweiht und nimmt den regulären Betrieb zwischen Quetzaltenango und Retalhuleu auf. Die Eröffnung der Eisenbahn markierte den Höhepunkt jahrzehntelanger Bemühungen und die Verwirklichung eines lang gehegten Traums: die Verbindung des Hochlands mit der Pazifikküste und die Eröffnung neuer Möglichkeiten für Handel und Entwicklung.


  • 19. September 1933: Ein Sturm zerstört Streckenabschnitte und beschädigt Brücken, wodurch die Gleise in Santa María unbrauchbar werden. Der verheerende Sturm, der die Region traf, verursachte irreparable Schäden an der Eisenbahninfrastruktur und markierte den Anfang vom Ende dieses ehrgeizigen Projekts.


  • Nach 1933: Die Regierung von Jorge Ubico verweigerte den Wiederaufbau und ordnete den Abriss der Eisenbahn an. Die Entscheidung der Regierung von Jorge Ubico, die Eisenbahn nicht wieder aufzubauen und stattdessen ihren Abriss anzuordnen, bedeutete einen fatalen Schlag für das Projekt und beendete eine Ära der Hoffnung und des Fortschritts für die Region. Die Highlands Railroad wurde zum Symbol eines zerbrochenen Traums, einer Erinnerung an die Herausforderungen und verpassten Chancen.



 
 
 

Kommentare


bottom of page